Philosophie des Westens

Orphik und InitiationsüberlieferungDie Philosophie des Westens, vor allem die moderne Philosophie, ist jenen Personen vorbehalten, die versuchen, durch mentale und diskursive Dialektik ihre Anschauung der Welt und des Seins zu »beweisen«. Es ist jedoch bekannt, dass die mentale Argumentation ihre Grenzen hat, da sie nur auf der Ebene des Objekts und des Kontingenten wirken kann. Ein rationaler, empirischer »Beweis« des Seins zum Beispiel bedeutet, dass man auf der Ebene der Dualität bleibt, die ihrerseits
nicht nur den »Beweis«, sondern sogar die wahreParmenides - Über die Anordnung der Natur
Erkenntnis des Seins ausschließt.

Man kann sagen, dass in der Philosophie des Westens die typisch westliche Bewusstseinshaltung deutlich wird, sich in dualistischen, objektivistischen Begriffen auszudrücken. Die westliche Philosophie will das äußere Objekt erkennen, während die Philosophie des Ostens erkennen will, wer das äußere Objekt erkennen
will. Die westliche Philosophie strebt nach dem
mentalen »BeweisInitiation in die Philosophie Platons «, die östliche nach Verwirklichung.

Während der westliche Philosoph sein eigenes philosophisches »System« konstruiert, das oft in Gegensatz zu den »Systemen« anderer Philosophen steht, schafft der Philosoph des Ostens weder ein »System« noch maßt er sich an, »Inhaber« seiner
Darlegungen zu sein.

Der Advaita Vedanta ist einer der sechs
philosophischen »Gesichtspunkte« (darsana),Raphael - Feuer der Philosophen
der auf den Veden basiert und dabei eine Perspektive
entwickelt, die als Embryo bereits in diesen Veden enthalten ist. So ein Gesichtspunkt ist kein geschlossenes philosophisches »System«, das irgendein Denker oder Philosoph erfunden hat, sondern bezieht sich stets auf die Veden und Upanischaden (Sruti).

Die Philosophie der griechischen Antike hingegen schöpft
- wie der Advaita Vedanta des Ostens - ihre Erkenntnisse
aus der Überlieferung, d. h. aus den Mysterien. Und dieRaphael – Die Wissenschaft der Liebe
Mysterien sind ein Zweig jener ewig gültigen Lehre
(sanatanadharma). Orpheus, Pythagoras, Platon, Plotin -
nur um einige der Philosophen zu nennen – schöpfen
aus den heiligen Mysterien.

Wenn wir daher von Philosophie sprechen, beziehen wir
uns auf jene immerwährende Philosophie
(Philosophia perennis), die weder Geschichte hat noch
von menschlichem Geist formuliert worden ist.