Das, was tiefe Nacht ist für alle Wesen, ist Wachen für den, der Herr seiner selbst ist; wenn Zeit ist zum Wachen für alle Wesen, herrscht tiefe Nacht für den Weisen, dessen inneres Auge sich geöffnet hat. (Bhagavadgita II, 69)
Wenn der »Wille des Himmels« missachtet wird, macht der Mensch, weil er den transzendenten Bezugspunkt verloren hat und daher mit seinem kleinen Ich allein zurückbleibt, Gesetze, die nicht richtig sind. ... Im dunklen Zeitalter triumphiert die Philosophie des Werdens und der materiellen Form (Quantität) ..., verwandelt sich die Wahrheit in Meinung, die variiert – abhängig vom Moment und vom Nutzen für das Wesen und für jene, die der Regierung der menschlichen Dichotomien vorstehen. ...
Anderseits, wenn die wahre Revolution (metanoia) für die Mehrheit nicht durchführbar ist, lasse man es dabei, dass der Zyklus unabwendbar seinem Untergang entgegengeht, denn aus einer vom »Himmel« auferlegten »Katastrophe« entsteht zwangsläufig eine gereinigte und erleuchtete Epoche. ...
Wer im Prinzip verankert ist, das ist und nicht wird, hat nichts zu befürchten. Jenseits bürgerlicher Sentimentalismen gibt es kosmische Notwendigkeiten, die die Blindheit jener Wesen wiedergutmachen können, welche die Dunkelheit dem Licht, den Tod der Unsterblichkeit, das Nichtsein dem Sein vorgezogen haben.
© Asram Vidya Dezember 2021
siehe Bhagavadgita – Gesang des Glückseligen
Vorwort, Übersetzung aus dem Sanskrit und Kommentar von
Raphael
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