Mandukya Upanischade
IV. »Das zweite Viertel (pada) ist taijasa (der Leuchtende), dessen Handlungssphäre der Traumzustand ist; das Bewusstsein ist hier nach innen gewendet. Er hat sieben Glieder und neunzehn Münder und erfährt die feinstofflichen Objekte.«
Raphael kommentiert: Das zweite Viertel oder pada wird taijasa genannt und seine Handlungssphäre ist die feinstoffliche oder hyperphysische Ebene. Taijasa heißt "leuchtend", weil diese feinstoffliche Schwingungssphäre leuchtet und strahlt.
Taijasa kann in zwei Dimensionen oder Schwingungssphären unterteilt werden: Die eine ist durch den Ich-Sinn ahamkara charakterisiert, durch die menschliche oder parallel zur menschlichen und subhumanen verlaufende Individualität. In der anderen wirkt das universale buddhi-Bewusstsein mittels der Hülle des vijñanamaya (Intellekt).
Die erstgenannte Dimension wird vom empirischen Verstand-Begehren (kama-manas) beherrscht, die andere von der überbewussten Intuition, dem reinen und höheren Intellekt.
In alchimistischen Begriffen kann man sagen, dass die erstgenannte das Quecksilber repräsentiert, das von Erde-Salz beherrscht ist, während die zweite das rektifizierte Quecksilber darstellt, das vom Schwefel beherrscht wird.
Oder man sagt, dass die eine Dimension dem Bereich des Mondes und die andere dem der Sonne angehört.
Mit der sattva geprägten buddhi befindet man sich in der feinstofflichen Welt der Götter. Dann ist der ahamkara nicht aktiv, und das Bewusstsein kann auf die universalen Rhythmen des Seins antworten. …
Durch das manas, das typisch für die menschliche Individualität ist, drückt sich der ahamkara aus, der Sinn des Ichs und des Individualisierten im wahren Sinn des Wortes
Taijasa hat also zwei Aspekte: Der eine ist durch die reine Intellektualität (buddhi), welche die Welt der Ideen schaut, repräsentiert, und der andere durch den Verstand (manas), der sich mit der Welt der sinnlichen »Vorstellungen« oder Schatten beschäftigt.
siehe, Gaudapada, Mandukyakarika - Jenseits von Sivas Tanz
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