Post mortem
FRAGE: Gibt es einen ersten und einen zweiten Tod?
RAPHAEL: Es gibt die Auflösung bzw. den sogenannten Tod der verschiedenen Träger oder Erscheinungskörper (von denen der physische der äußerste ist) und die Auflösung der Wesenheit, die Individualität genannt wird. Diese letztere repräsentiert die wahre Auflösung, weil man durch sie die Befreiung erlangt, d.h. die Integration des verkörperten Bewusstseinswiderscheins mit dem atman. Wenn man den physisch-grobstofflichen Körper oder jenen des manas verlässt, ist man, auch wenn man glaubt, tot zu sein, noch nicht tot. Man hat nur, auf Grund zyklischer oder rhythmischer Gesetze, für einen Moment lang einen Ausdrucksträger abgelegt.
Die Lehre des Bardo Thödol zielt vor allem dahin, die Individualität zu überschreiten und sich ins "Helle Licht des Dharma" einzugliedern. Aus dieser Perspektive ist diese Unterweisung nicht für die "Toten", sondern für die Lebenden.
siehe bei Raphael, Jenseits des Zweifels
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