Meditationssamen – Archiv

Mai 2014

Yama und Niyama

Die Enthaltungen (yama) sind: Nicht-Gewalt (ahimsa), Nicht-Falschheit (satya), Nicht Aneignung (asteya), Enthaltsamkeit (brahmacarya), Nicht-Besitzergreifen (aparigraha).

Die Gebote (niyama) sind: [innere und äußere] Reinheit, das Sich-zufrieden-Geben, glühendes Streben, Studium und Hingabe an Isvara.

Raphael kommentiert:
Yama und niyama, die ersten beiden Mittel (anga) des Königlichen Weges der Verwirklichung (Yogadarsana oder Rajayoga) betreffen die Bewusstseinshaltung sowie die moralische Einstellung des Schülers (sadhaka).

Derjenige, der den Yoga-Weg beginnen will, um zur höchsten Verwirklichung bzw. Befreiung zu gelangen, sollte bestimmte Eigenschaften ethischer Natur bis zu einem gewissen Grad in sich entwickelt haben. Fehlen die bei yama und niyama verlangten Qualifikationen, wäre es aus vielen Gründen besser, den Yoga-Weg nicht zu gehen.

Yama und niyama sind unentbehrliche Elemente des Übungswegs (sadhana oder Askese), um tamas und rajas zu bremsen - zugunsten von sattva.

Zudem kann der Schüler mit yama und niyama ermessen, wie groß sein Drang tatsächlich ist, sich von der Unwissenheit (avidya) zu befreien, wie charakterfest er ist und wie stark er sich um ein effektives Praktizieren der Übungen (abhyasa) bemüht.

© Asram Vidya Mai 2014

aus Patanjali, Yogadarsana,


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