Meditationssamen – Archiv

Oktober 2013

Sadhana Pada

»Zukünftige Konflikte und Leid sollten vermieden werden«.
                                                                     
                                                                              Yogadarsana
II, 16

Kommentar von Meister Raphael:

Wer sich von dem Gegensatzpaar Lust-Schmerz und der Knechtschaft des samsara befreien will, muss notwendigerweise jetzt, in diesem Leben, den Ursachen ein Ende bereiten, derart, dass sich die Zukunft in der Gegenwart enthüllt.

Ein Ideal kann nicht in die Zukunft projiziert werden, seine Umsetzung muss in der Gegenwart geschehen, sonst hat es keinerlei Existenz. Um die gegenwärtigen oder zukünftigen Wirkungen zu neutralisieren, müssen wir die bestimmenden Ursachen beseitigen ...

Jemand könnte fragen: Unterdrücken wir die klesha nicht, wenn wir versuchen, sie zu bremsen? - Der Yoga spricht nicht davon, etwas zu unterdrücken oder von psychologischer »Flucht« vor dem Prozess des Werdens, sondern von Auflösung, Integration und Transzendenz des samsara ...

Eines sollte man sich unbedingt merken: Psychologisches Unterdrücken beinhaltet Dualität, das heißt ein Subjekt agendi, das etwas will, und ein von ihm verschiedenes Objekt, auf das mit dem Willen eingewirkt wird...

Aber wenn sich das Bewusstsein als Ganzes selbst bestimmt, gibt es keine Unterdrückung. ... Wenn Einheitlichkeit im Gewahrsein, im Vorhaben und im Willen besteht, wird jedes weitere Element integriert und aufgelöst.

© Asram Vidya Oktober 2013

aus Patanjali, Yogadarsana



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