Schwingendes Leben
Raphael: Auf der manifesten Ebene gibt es nichts, was nicht einen Rhythmus, eine Schwingung oder einen Klang hat. ... Auch das Individuum schwingt … und einige, die empfänglich dafür sind, können diesen Klang-Rhythmus wahrnehmen.
Darüber hinaus drückt jede Schwingung einen bestimmten Klang, eine bestimmte Qualität oder Eigenschaft aus. Das Leben besteht daher aus diesen zwei Faktoren: Zahl und Klang.
Ein Vogel drückt mit seinem schwingenden Klang eine tonale Eigenschaft aus, er äußert einen Gemütszustand, eine Lebensart, eine Seinsweise. Genauso äußert eine Blume mit ihrer Schwingung oder ihrem Leuchtspektrum einen Einfluss, eine Eigenschaft.
Wir können also mit dem universalen Leben kommunizieren, wenn wir - über Schwingung-Zahl hinaus - die ausgedrückte Eigenschaft verstehen. Aber unsere Metallisierung und Individuation haben uns in die Isolation getrieben und unfähig gemacht zu kommunizieren. Für uns hat sich das klingende-leuchtende Buch des Lebens geschlossen. …
Wer z.B. eine Orchidee wirklich kennenlernen möchte, muss fühlen, wie sie schwingt, ihr zuhören und empfänglich sein für ihre ausdrucksvollen Klänge; eine Pflanze ist ja kein totes Wesen …, sondern Leben, das sich durch Zahl und Klang enthüllt.
Wir sind es gewohnt, eine Gegebenheit mit den Augen zu erfassen und haben die Empfänglichkeit des "inneren Ohrs" verloren. Aber ohne das innere Gehör werden wir nie mit dem Leben kommunizieren, nie seine Botschaft oder seine Sprache verstehen können. …
Frage: Dies lässt mich zu dem Schluss kommen, dass eine Form Musik ist. Ist das Leben also Musik?
Raphael: Ja. Das Leben ist Klang und auch Farbe. Daher sollte man sowohl für den Klang als auch für die Farbe empfänglich sein, um mit dem Leben kommunizieren zu können. Auf den feinstofflicheren Ebenen der Manifestation wird dies offenkundig. …
Frage: Wodurch drückt sich die Harmonie zum Beispiel im Reich der Pflanzen aus?
Raphael: Durch die Vielfalt ihrer leuchtenden Klänge. Eine Wiese kann - je nach Vegetation - unharmonische oder harmonische Musik erzeugen. In ihrer Ganzheit äußert sie ihre tonale Ausdrucksnote. Man sollte also wahrnehmen können, welche Pflanzen-Klänge gepflanzt werden müssten, um eine musikalisch-pflanzliche Harmonie herzustellen.
Die Harmonie ergibt sich durch das Zusammenspiel oder besser durch die Einheit, das Ganze, die Totalität. Und das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile ....
Jede Schwingung oder tonale Zahl strahlt eine Eigenschaft oder einen Tonwert aus. Das heißt, dass der durch eine Rose repräsentierte Rhythmus auch eine qualitative Wirkung hat. Mit den fünf psychophysischen Sinnen nehmen wir die Rhythmus-Quantität (tonale Zahl) wahr, und mit der Empfänglichkeit der Seele oder mit den feinstofflichen Sinnen der Seele nehmen wir die Qualität oder den Tonwert des Rosen-Rhythmus wahr.
Aus dieser Perspektive können wir all das, was uns umgibt, hören und einschätzen. Wir können die Harmonie oder die Musik-Qualität des universalen Lebens wahrnehmen. Wir können - wie Hans Kaiser bewiesen hat - die “Musik der Sphären” hören und erleben. Jedes Wesen drückt schwingende und qualitative Töne aus, die in ihrer Gesamtheit den “musikalischen Klang” oder die Harmonie dieses Wesens darstellen.
© Asram Vidya Mai 2025
siehe Raphael, Jenseits des Zweifels
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