Meditationssamen

April 2025

Reinigung

Was die Reinigung betrifft: yama und niyama, die ersten beiden anga des Rajayoga von Patañjali, so gibt es viele Techniken. Drei von ihnen, Momente eines einzigen Wirkprozesses, wollen wir hier kurz ansprechen:

Die erste Technik fördert die Verinnerlichung des Bewusstseinszentrums, um einen »Abstand« zur gesamten psychisch-reaktiven Welt herzustellen.

Die zweite Technik wirkt durch das Mantra, das die Kraft eines Ultraschalls hat, um unterbewusste Inhalte aufzulösen.

Die dritte Technik unterstützt die Stabilisierung des Punktes im Bewusstseinszentrum als Vorbereitung für weitere Schritte.

Mit diesen drei Bewegungen verlagert sich der ver­körperte Bewusstseinswiderschein von der Peri­pherie seiner psychophysischen Gesamtheit ins Zen­trum. Die Missklänge seiner niederen Natur werden schwächer, bis sie langsam verstummen. Die reaktionsgeladene Individualität geht in die Stille ein und überlässt sich so dem Feuer der Verklärung.

Die Reinigung bewirkt nicht nur eine Stärkung der moralischen Eigenschaften (das, was man normalerweise unter Moral versteht), sondern beinhaltet auch eine Transformation des Schwingungszustandes der gesamten Individualität. ...

Ohne Mut, Unterscheidungsvermögen (viveka), Verhaftungslosigkeit (vairagya) usw. kann die Individualität beim Reinigungsprozess nicht zum »richtigen Siedepunkt« gebracht werden. ...

Durch intelligentes Handeln des Individuums und durch die Liebe zum alles durchdringenden Prinzip bleibt der Sieg nicht aus:

»Habt Mut: Ich habe die Welt besiegt.« (Johannes 16, 33)

© Asram Vidya April 2025

siehe Raphael, Yoga - Initiationswege zum Transzendenten



Mehr Meditationen im Meditationssamen - Archiv