Universale Ordnung
Wenn der »Wille des Himmels« missachtet wird, macht der Mensch, da er den transzendenten Bezugspunkt verloren hat und nur mit seinem kleinen Ich zurückbleibt, Gesetze, die nicht richtig sind. Daraus entstehen Eigenschaften, die zum Ego-Bewusstsein gehören: Verschlagenheit, Misstrauen, Pflichtverletzung, Heuchelei, Sentimentalismus und andere mehr.
Das Wesen sinkt, wenn es das Prinzip vergisst, welches das metaphysische Fundament ist, auf bewusstheitlicher Ebene langsam herab, bis es nur noch Unordnung (pure Quantität) ist; auch die Gesellschaft stellt dann, anstatt der Ausdruck von Personen zu sein, die vom Heiligen regiert sind, eine formlose Masse von Individuen dar, die von utilitaristischen Gefühlen geleitet werden, die oft in physischer und psychischer Gewalt münden. ...
In so einem Stadium werden hoch motivierte bewusste Wesen benötigt, um der hereinbrechenden Flut der einebnenden und versteinernden Finsternis standzuhalten. ... Sollten sie sich offenbaren, wäre das Ergebnis gewiss positiv.
Um das universale Prinzip erneut vorzustellen, sind also noetische, im traditionalen Sinne aristokratische Wesen notwendig (nicht jene, die vom dianoetischen und nihilistischen Denken geleitet werden, dem jede spirituelle Legitimation fehlt). Bewusste Wesen sind erforderlich, die sich durch eine unverwechselbare metaphysische Überlegenheit ausdrücken, die aus einem Seinszustand (und von einem Lebensstil) herkommt, der sich über die niedere Natur - das zornige und Begierde erregende Gemüt bei Platon - zu behaupten weiß und von einer ethischen Norm stammt, die direkt aus dem »Himmel« strömt und daher aus der Urüberlieferung.
© Asram Vidya Oktober 2014
siehe Raphael, Bhagavadgita – Gesang des Glückseligen
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