Meditationssamen

Februar 2024

Purusa - prakrti

20. Der Sehende (purusa) ist nur reines Bewusstsein; obgleich er rein ist, scheint er mittels der mentalen Kontakte zu sehen.

Raphael kommentiert: Die prakrti ist nicht die Ursache ihrer selbst. Der purusa ist es, der über ihre Modifikationen bestimmt; ...

Auf welche Weise scheint der purusa Lust-Schmerz, Richtiges-Unrichtiges zu erfahren?

Nicht der purusa unterliegt den Modifikationen, sondern die mit den drei guna wechselseitig aufeinander bezogenen Träger oder Körper. Beispiel: Ein Strahl der Sonne trifft auf einen Pflanzen-Samen. Dadurch macht er ihn produktiv, aktiv und fähig zu entstehen, zu wachsen und zu reifen, mit anderen Worten sich zu verändern. Im Kontakt mit dem Samen scheint der Sonnenstrahl eine Veränderung zu erfahren, in Wirklichkeit aber ist es nicht der Sonnenstrahl, der die Bewegung erfährt, sondern der Samen.

Der purusa ist von verschiedenen Hüllen umgeben, und sie sind es, die den Modifikationen unterliegen; stets sind sie es, durch die er sieht und fühlt.

Der purusa ist nicht das Produkt, sondern die Ursache der Produktion; er ist nicht das Erkannte, sondern die Ursache der Erkenntnis. Er kann nicht erobert werden, als sei er irgendein Objekt; sondern er muss enthüllt und verwirklicht werden.

Seine Enthüllung oder Offenbarung wird unvollkommen sein, solange das Kontaktwerkzeug durch irgendeinen Fehler oder Makel beeinträchtigt ist.

© Asram Vidya Februar 2024

siehe
Patañjali, Yogadarsana - Der königliche Weg der Verwirklichung
Übersetzung aus dem Sanskrit und Kommentar von Raphael



Mehr Meditationen im Meditationssamen - Archiv