Meditationssamen – Archiv

Tag- und Nachtgleiche Frühjahr 2009

Atmabodha

»Dieser Atmabodha [Erkenntnis und Verwirklichung des atman] wurde zum Wohle derer verfasst, die, zur Befreiung strebend, sich durch konstante Askese-Übungen vollständig vom Irrtum gereinigt haben, die mental befriedet und frei von Begehren sind«.

Gleich vom ersten sutra an schreibt Sankara, dass er sich an diejenigen wendet, die entsprechende Qualifikationen besitzen. In der Tat erfordert der Atmabodha – die Quintessenz des Advaita Vedanta – ganz präzise Voraussetzungen bei Psyche und Bewusstsein des Neophyten.

Wenn jene Grundlagen, unentbehrliche, vorbereitende Ursachen, nicht vorhanden sind, um spezifische, die Verwirklichung betreffende Wirkungen hervorzurufen, können sich im Laufe der sadhana viele Misserfolge einstellen.

Es genügt nicht, auf sentimentale Weise gut zu sein; es genügt nicht, emotionalen Elan in Richtung Transzendenz zu entwickeln; es genügt nicht, einen scharfen und durchdringenden Verstand zu haben; erforderlich ist hingegen eine Reife des Bewusstseins, die einem tiefen »Spüren« für den Rückweg erwächst.

© Asram Vidya März 2009

aus Sankara, Atmabodha


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