Meditationssamen – Archiv

Sommersonnenwende 2022

Brahmayoga

26. Licht und Dunkelheit sind die ewigen Wege der Welt. Auf dem einen geht das Wesen und kehrt nicht mehr zurück; auf dem anderen hingegen kehrt es zurück [in die Manifestation].

Die Symbolik dieser beiden Wege, des Sonnenwegs (devayana) und des Mondwegs (pitryana), findet sich an verschiedenen Stellen der Veden und Upanischaden und bezieht sich auf den posthumen Zustand des Wesens, nachdem es die physisch-grobstoffliche Ebene verlassen hat.

Der pitryana-Weg geht über die Sphäre des Mondes nicht hinaus: Demzufolge kann sich derjenige, der ihm folgt, nicht aus dem formalen Zustand befreien. Die lunare Sphäre entspricht dem, was wir »kosmisches Unterbewusstsein« nennen könnten; es ist die Wohnstätte der Ahnen, Vorfahren, die Erzeugerin des gegenwärtigen Zyklus.

Der devayana-Weg hingegen führt zu den höheren Zuständen des Wesens, also zur Transzendenz der »Individualität« in ihrer allgemeinsten Auffassung.

28. Der Yogi, der all dies verstanden hat, sucht nicht mehr nach der Frucht verdienstvollen Handelns, das mit dem Studium der Veden, mit Opfern, Enthaltsamkeit und Almosen verbunden ist; deshalb erlangt er den höchsten, ursprünglichen Zustand.

© Asram Vidya Juni 2022

siehe Bhagavadgita – Gesang des Glückseligen



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