Meditationssamen - Archiv

Oktober 2017

Einführung zu "Die Wissenschaft der Liebe"

In der modernen Welt wird die »Liebe« leider vor allem in ihrer sexuellen Funktion verstanden. Und wenn von Gefühlen die Rede ist, sind diese Gefühle stets von sexuellen Faktoren geprägt. …

Es scheint daher, als ob die Aktivitäten der Menschen – so weit gefächert sie auch sein mögen – eher in Funktion des polaren Aspekts männlich-weiblich ausgerichtet werden als in Funktion des Aspekts Mann-Frau beziehungsweise Person, die einen Körper, eine Psyche und auch einen Geist hat.

Wenn in einer Kultur die Wirklichkeit der Seele verbannt wird, die in ihrem Erbe vorhanden ist, heißt das offensichtlich, dass das ganze Handeln auf den formalen Aspekt, also auf die physisch-grobstoffliche Welt, gerichtet ist. In solch einer Kultur besteht der Mensch daher primär aus einem Körper, der Gedanken, Gefühle und Sexualität ausdrückt.

Wenn das Wesen auf diese Faktoren reduziert wird – von denen wir wissen, dass sie vergänglich und begrenzt sind –, gerät es zwangsläufig in einen Dauerzustand der Angst und der rastlosen Suche, die zu keinerlei Ergebnis führt, sowie in psychische Erstarrung bis hin zu Entfremdung …

In diesem Buch wird die Sexualität als eine biologische Aktivität präsentiert, das Gefühl als eine psychologische Ausdrucksform und die »philosophische Liebe«, die der Seele wesensgleich ist, als ein überindividuelles und über dem Ego stehendes Zentrum.

© Asram Vidya Oktober 2017

siehe Raphael, Die Wissenschaft der Liebe



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