Meditationssamen – Archiv

November 2011

Aufgaben des Schülers

Warum sind wir an die Sinnesobjekte gebunden? Warum hängen wir  an  Ego-Vorstellungen? Warum werden wir durch die Polaritäten Anziehung-Abneigung, Lust-Schmerz usw. genötigt? Warum bleibt der Verstand, der ja ebenfalls ein Vehikel des Widerscheins des atman-Selbst ist, nicht still?

Wenn wir über die psychologischen Wirkmechanismen meditieren, können wir feststellen, dass sich das verkörperte Bewusstsein mit der Extroversion, der Antriebsenergie und der Frucht der Handlung identifiziert, bis es sich als Objekt empfindet und den Zeugen - das Subjekt des gesamten Prozesses - aus den Augen verliert und vergisst.

Ein ernsthafter und aufrichtiger Schüler, der sich darin wiedererkennt, muss das Problem der Identifizierung mit dem Objekt in Angriff nehmen und lösen.
Was hat er zu tun?
Zuallererst muss er die richtige Kenntnis über seine Wesensnatur erlangen. Aber wozu führt diese Kenntnis?

Zu der Einsicht, dass wir weder die Handlung noch die Frucht der Handlung sind; dass wir weder unsere eigenen Ausdrucksträger noch das individualisierte empirische Ich sind.
Und wozu führt diese Einsicht?
Dass wir uns als alles durchdringender atman-nous entdecken – Quelle der Glückseligkeit und Fülle.

© Asram Vidya November 2011

aus Raphael, Feuer des Gewahrseins



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